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Damen entführen zwei Punkte aus Remshalden

Etwas überraschend und auch etwas glücklich konnten die Württembergliga-Damen der TGB auch ihr drittes Saisonspiel gewinnen. Beim knappen 25:22-Erfolg in Remshalden zeigte die Mannschaft erneut großes Kämpferherz und behielt in den entscheidenden Momenten einen kühlen Kopf.

Nicht ganz zu erwarten war der Auswärtserfolg vor allem deswegen, weil das Trainerteam der TGB gleich mehrere Baustellen hatte, was das Personal anging. Zunächst musste der Ausfall von Torhüterin Andrea Bretzel kompensiert werden, die nicht zur Verfügung stand. Ersatz war aber schnell gefunden: Feldspielerin Valentina Herth übernahm diese Position und – um es vorweg zu nehmen – sie hielt stark. Da Herth im Tor stand und man auch auf Lena Krais verzichten musste, war Rebecca Riedmüller plötzlich alleine auf der Spielmacherposition. Lea Unterfrauner rückte zur Unterstützung dafür von der rechten Seite auf die Mitte und auch sie zeigte schließlich eine gute Leistung. Am Kreis fehlte Sarah Wagner, dafür rückte Johanna Baur in den Kader, die das letzte Mal in der Saison 17/18 im Kader stand.

Viel Vorbereitungsarbeit also für die Trainer der Biberacher Damen, die dann zunächst eine problemlose Anfahrt zur Stegwiesenhalle in Remshalden-Geradstetten hin legten. Dort angekommen galt es dann zunächst dem Schiedsrichtergespann Genth / Warstat ein Kompliment auszusprechen, denn beide hatten erst drei Stunden vor Anpfiff der Partie die Anfrage erhalten, ob sie anstelle des eigentlich eingeteilten Gespannes pfeifen könnten. Vielen Dank dafür…!

Die TGBlerinnen stellten sich auf ein enges Spiel ein, in dem es vor allem auf die Abwehr ankommen sollte. „Wir wollten unsere Burg (unser eigenes Tor) mit viel Laufbereitschaft und mit viel Kampf verteidigen!“, so Kreisläuferin Jessica Haas. „Es war klar, das wir Valti im Tor unterstützen müssen und richtig gut verteidigen müssen!“, so Haas weiter. So startete das Team gut in die Partie. Nach Toren von Yvonne Schneider, Haas und Nadja Math konnte man zunächst mit 3:1 und wenig später nach einem Treffer von Anne Münzer mit 4:2 in Führung gehen. Die Abwehr stand von Beginn an gut und kompakt. Wenn die Gastgeberinnen erfolgreich waren, dann meist über präzise Rückraumwürfe. Im Angriff dagegen tat sich die TGB etwas schwerer. Zwar schaffte man es, geduldig zu spielen und sich meist gute Torchancen zu erspielen, insgesamt fehlte aber die letzte Konsequenz Richtung Tor und eine etwas bessere Abschlussquote. So sahen die Zuschauer wenig Tore und beim Stand von 10:10 ging es in die Halbzeitpause.

Dort nahm man sich neben einigen taktischen Dingen vor, die Ruhe zu bewahren und weiter clever zu spielen. Durch Treffer von Math, Schneider und Svenja Hardegger ging man zunächst wieder in Führung (13:11). Zwei Tore von der Neu-Remshaldenerin Antonia Kübler, die in der letzten Saison noch in Ludwigsburg aktiv war, sorgten dann aber wieder für den Ausgleich (13:13). Nach wie vor war es das erwartet enge Spiel, in dem die TGB in der Abwehr und auch durch Herth im Tor eine klasse Leisung zeigte, sich im Angriff aber nach wie vor schwer tat. In der 43. Spielminute konnten die Gastgeberinnen durch einen Treffer von Melissa Hick, die an diesem Tag mit insgesamt zehn Treffern beste Schützin bei Remshalden war, erstmals in Führung gehen (16:15). Es sollte zum Glück die einzige Führung des SVR bleiben. Die spannende Schlussphase war eingeläutet. Bis zum 22:22 bei noch 2:30 Minuten zu spielen blieb es eng und das Spiel hätte in beide Richtungen kippen können. Nach dem Führungstreffer von Schneider, einer tollen Parade von Herth und zwei Auszeiten später behielten die Biberacherinnen trotz Manndeckung einen kühlen Kopf und trafen Dank Münzer zur Entscheidung (24:22). Leonie Kuhn blieb dann der letzte Treffer zum 25:22 wenige Sekunden vor Schluss vorbehalten.

Die Freude und der Jubel auf Seiten der TGB war groß, denn erneut wurde großer Kampfgeist bis zum Ende belohnt. Letztlich wäre auf Grund des Spielverlaufes auch ein Unentschieden gerecht gewesen, doch heute war das Glück und auch die nötige Cleverness auf Seiten der Biberacherinnen, die sich über einen verdienten Auswärtssieg freuen konnten. Aufgrund der personellen Lage an diesem Tag ist dieser Erfolg umso schöner.

Mit nunmehr drei Siegen zum Auftakt kann man durchaus von einem gelungenen Start in die Saison sprechen. Wichtige Punkte, die man mit Sicherheit noch dringend brauchen wird, um dem Ziel Klassenerhalt möglichst schnell näher zu kommen. Ein kleines Jubiläum hatte Flügelflitzerin Annki Branz zu feiern, die zum 50. Mal das Biberacher Trikot trug – herzlichen Glückwunsch…!

Ein großes Dankeschön gilt den drei mitgereisten Biberacher Zuschauern, dem Schiedsrichtergespann und unserer Dani, die am Schiedsgericht saß. Dem SV Remshalden wünschen wir für die weiteren Spiele viel Erfolg.

Das TGB-Team: Leonie Kuhn (3 Tore), Svenja Hardegger (2), Anne Münzer (2), Jessica Haas (2), Johanna Baur, Nadja Math (10/6), Lea Unterfrauner (1), Valentina Herth (Tor), Jenny Wagner, Laura Groner (2), Rebecca Riedmüller, Annki Branz, Lynn Kummer und Yvonne Schneider (3). Außerdem: Lissy Branz.

Schiedsrichter: Genth (TSV Gronau) / Warstat (HSG Sulzbach-Murrhardt)

Siebenmeter: SVR (5 von 5) – TGB (6 von 7)

Zeitstrafen: SVR (5) – TGB (4)

Zuschauer: 50


Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 24.10.2022 um 11:13 von:
Jojo Grickscheit
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