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TGB entführt Punkt beim Tabellenführer

Eine kleine Sensation gelang den Württembergliga-Damen der TGB am Samstag im Auswärtsspiel beim bis dato ungeschlagenen Tabellenführer VfL Waiblingen 2. Nach einer tollen Abwehr- und Torhüterleistung über die komplette Spielzeit schaffte man am Ende ein 17:17-Unentschieden und fuhr somit etwas unerwartet mit einem Pluspunkt im Gepäck nach Hause.

Die Gastgeberinnen, die mit im Schnitt 29,9 geworfenen Toren bis dato den zweitbesten Angriff der Liga stellten, waren hoch motiviert, die Punkte in der heimischen Rundsporthalle zu behalten. Mit der ehemaligen Biberacherin Lara Kuhn, die die beste Schützin ihres Teams ist, hat man zudem ein altbekanntes Gesicht in den eigenen Reihen, was zusätzlich für große Gefahr aus dem Rückraum sorgen sollte. Das TGB-Trainerteam um Daniela Ruf und Florian Nowack musste neben der noch verletzten Leonie Kuhn auch auf Jule Fischer, Urlauberin Leonie Schneider und kurzfristig auch auf Anne Münzer und Sarah Wagner verzichten, was den Kader nochmal schrumpfen ließ. So kamen erneut Spielerinnen auf Positionen zum Einsatz, die nicht ihre eigentlichen sind, machten ihren Job aber gut.

Zum Spiel: Lara Kuhn fackelte nicht lange, startet gut ins Spiel und brachte die Gastgeberinnen gleich im ersten Angriff mit einem schönen Rückraumwurf in Führung. Die an diesem Tag erfolgreichste und stark spielende Nadja Math erzielte im Gegenzug den ersten TGB-Treffer, Lea Unterfrauner und Jessica Haas, die ihr 50. Württembergliga-Spiel für die Biberacher Damen absolvierte, sorgten in der Folge für eine 3:1-Führung nach fünf Spielminuten. Ein guter Start für die Blau-Gelben, die in der Abwehr von Beginn an hellwach waren und gegen die starken Einzelspielerinnen des Zweitliga-Nachwuchses des VfL stark standen. Nach ihrer Einwechslung sorgte Jennifer Wagner in der elften Spielminute für die 5:3-Führung aus TGB-Sicht. Die beiden Spielmacherinnen Valentina Herth und Lena Krais organisierten ein größtenteils cleveres Angriffsspiel, wo zwar der ein oder andere einfache Fehler zu viel passierte, letztlich aber mit einer guten Mischung aus Mut und Geduld gespielt wurde. Der VfL konnte in der Folge ausgleichen (6:6), ehe erneut Math für die Führung sorgte. Gegen Ende des ersten Durchganges folgte dann eine kurze Schwächephase der TGB-Damen, welche die Gastgeberinnen prompt ausnutzten und ihrerseits in Führung gingen. Mit einem Rückstand von 8:10 ging es in die Pause.

Es war ein guter erster Durchgang, in dem man ziemlich viel richtig machte, vor allem angesichts der Voraussetzungen. Einige taktische Dinge wurden dennoch angesprochen und so ging es dann mit großer Zuversicht wieder zurück in die Halle. Ziel war es vor allem, einfach Fehler im Angriff zu minimieren und so schnelle Gegenstöße des VfL zu verhindern. Den besseren Start erwischten dennoch die Gastgeberinnen, die Anica Müller erfolgreich waren. Beim Stand von 10:13 in der 36. Spielminute gelang der TGB in der Folge ein 5:0-Lauf durch Tore von Math, der fleißigen Svenja Hardegger und dem ersten Saisontreffer von Rebecca Riedmüller – und das alles noch während einer Zeitstrafe gegen die Biberacherinnen. Jetzt war richtig Spannung im Spiel. In der 50. Spielminute gelang Kuhn der 15:15-Ausgleichstreffer und die Zuschauer, davon eine tapfere Biberacherin, bereiteten sich auf die „Crunch-Time“ vor. Tore waren nun Mangelware, beide Teams versuchten ihre Abwehrreihen gut zu stellen. Auf TGB-Seite erwischte Torhüterin Andrea Bretzel eine starke zweite Halbzeit und hielt etliche Würfe. Etwa 30 Sekunden vor Ende der Partie fasste sich Math ein Herz und traf mit einem tollen Rückraumwurf zur 17:16-Führung, was der gegnerische Trainer prompt zu einer Auszeit nutzte. Tatsächlich gelang den Gastgeberinnen wenige Sekunden vor Ende der Partie noch der Ausgleichstreffer durch Carolin Lösch. Die verbleibende Zeit war dann zu kurz, um nochmals selber zum Abschluss zu kommen und es blieb beim 17:17-Unentschieden, über das sich an diesem Tag nur ein Team freuen konnte – und das waren die Blau-Gelben.

Die Zuschauer sahen ein spannendes Württembergliga-Spiel, in dem sich die TGB nie aufgab, ihrem Spiel treu blieb und kämpfte bis zur letzten Sekunde. Ein verdienter Punkt, den die Mannschaft gerne mit nach Biberach nimmt.

Neben dem 50. Württembergliga-Spiel von Haas gab es noch mehr zu feiern aus TGB-Sicht: Yvonne Schneider stand erstmals seit etwa 14 Monaten wieder auf der Platte. Auch wenn es ein kurzer Einsatz war – willkommen zurück! Außerdem Stand die A-Jugendliche Laura Groner erstmals im Württembergliga-Kader – herzlich willkommen.

Dem VfL Waiblingen 2 und vor allem Lara wünschen wir für die weiteren Spiele viel Erfolg und bedanken uns für die tolle Atmosphäre in der Halle. Außerdem geht ein großes Dankeschön an die beider Physios Anne und Leonie und an Dani, die am Schiedsgericht alles im Griff hatte. Weiter geht es am kommenden Samstag, wenn die zweite Mannschaft der Neckarsulmer Sport-Union in die PG-Arena kommt.

Das TGB-Team: Andrea Bretzel (Tor), Svenja Hardegger (5 Tore), Jessica Haas (1), Lena Krais, Nadja Math (6), Lea Unterfrauner (2), Lissy Branz, Jenny Wagner (2), Laura Groner, Valentina Herth, Rebecca Riedmüller (1), Annki Branz und Yvonne Schneider. Außerdem: Leonie Kuhn, Anne Münzer und Daniela Ruf.

Schiedsrichter: Cosalter (TSV Wolfschlugen), Pfauth (SV Vaihingen)

Siebenmeter: VfL (3 von 4) – TGB (keinen)

Zeitstrafen: VfL (1) – TGB (2)

Zuschauer: 40


Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 07.11.2021 um 15:26 von:
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